Kurze Nächte in Lagern

Viele fragen sich bestimmt am letzten Tag eines Zeltlagers, wer denn die komisch gekleideten, relativ großen Menschen sind. Die, die Augenringe bis zum Kinn haben, gerötete Wangen und Augen und außerdem jede Menge Unsinn reden. DAS sind die Betreuer*innen.

Oft hören wir die Frage: „Warum seid ihr eigentlich so müde?“ Berechtigte Frage. Warum sind wir so müde, wenn wir doch eigentlich um 23 Uhr mit den Kindern ins Bett gehen und morgens um 7 Uhr wieder aufstehen…mehr als genug Schlaf oder nicht? Schon nur ist dem nicht so.

Als Betreuer*innen ist der Abend mit dem Zu-Bett-gehen noch lange nicht zu Ende. Danach geht es erst richtig los. Auf der Teamsitzung wird der Tag nochmal in allen Einzelheiten besprochen. Positives und Negatives wird noch einmal aufgerollt und jeder Betreuer kommt zu Wort. Auch eine gesunde Portion Spaß darf nicht fehlen und so dürfen am Abend noch einmal alle an den lustigen Situationen des Tages teilhaben. Hiermit ist der offizielle Teil dann auch schon beendet…meist zwischen 1 und 2 Uhr nachts. Wem dann aber noch etwas einfällt, der erledigt es besser gleich, denn am Tag kommt man eh nicht dazu. So bleiben grob gerechnet für jede*n Betreuer*in vier Stunden Schlaf pro Nacht, denn irgendwer muss die Kinder ja auch morgens wieder wecken.

Trotz allem: wenig Schlaf, dunkle, langwierige Augenringe, verringertes Sprachvermögen und dauerhafter Zeitverschiebung im Kopf; sind wir der Meinung, dass es sich lohnt, kaum zu schlafen, wenn man dann sieht, wie glücklich die Kinder mit dem sind, was wir tun. Und dass sie uns auch mögen, wenn wir wie Zombies aussehen.